Ein Gastbeitrag von Paula & Katharina von @mothernurture.de

 

Warum Kreatin so wertvoll ist

Wenn über essenzielle Nährstoffe in Schwangerschaft und Stillzeit gesprochen wird, fallen meist Eisen, Omega-3-Fettsäuren, Folat oder Jod. Ein Stoff jedoch, der eine zentrale Rolle spielt, erhält bislang erstaunlich wenig Aufmerksamkeit: Kreatin.

Kreatin ist eine stickstoffhaltige Verbindung, die im Körper als Energiespeicher dient. Es trägt maßgeblich zur Bildung von ATP (Adenosintriphosphat) bei – dem universellen Energieträger aller Zellen. Ohne ATP ist keine Muskelkontraktion, keine Gehirnaktivität und kein Herzschlag möglich.


Gerade in der Schwangerschaft, wenn der Organismus Höchstleistungen erbringt, und im Wochenbett, wenn Regeneration, Heilung und Milchbildung im Vordergrund stehen, zeigt sich: Kreatin ist für Frauen ein unverzichtbarer Nährstoff.


Zentrale Funktion von Kreatin im weiblichen Körper

  • Energieversorgung: Kreatin stabilisiert die Energiereserven und stellt in Belastungssituationen kurzfristig ATP bereit.
  • Gehirn und Psyche: Studien belegen, dass Kreatin die geistige Leistungsfähigkeit verbessert, Stressresistenz erhöht und stimmungsstabilisierend wirkt. Im Wochenbett und bei Schlafmangel kann dies helfen, die mentale Erschöpfung abzufedern.
  • Muskeln und Knochen: Kreatin trägt zum Erhalt der Muskelkraft und Knochendichte bei – wichtig für Rückbildung, das Tragen des Babys und die langfristige Gesundheit.
  • Fruchtbarkeit und Zyklus: Die Eierstöcke und die Plazenta besitzen eine besonders hohe Dichte kreatinspezifischer Enzyme und Transporter. Kreatin ist eng mit der Regulation von Hormonen und der Funktion der Fortpflanzungsorgane verknüpft.
  • Gewebe- und Uterusgesundheit: Kreatin unterstützt antioxidative Prozesse und die Gewebehydratation – entscheidend für die Heilung nach der Geburt sowie für die Gesundheit von Gebärmutter und Eierstöcken.

Forschungsergebnisse zur Frauengesundheit

Eine große US-amerikanische Analyse (NHANES-Daten, über 4500 Frauen) verdeutlicht die Relevanz:

  • 70 % der Frauen erreichen nicht die empfohlene tägliche Zufuhr.
  • Frauen mit einer Aufnahme von ≥ 13 mg Kreatin pro kg Körpergewicht pro Tag hatten:
    • ein 25 % geringeres Risiko für unregelmäßige Menstruationszyklen,
    • weniger geburtshilfliche Komplikationen,
    • ein geringeres Risiko für Beckenpathologien.

Umgekehrt war eine niedrige Kreatinzufuhr (< 13 mg/kg/Tag) mit höheren Risiken für Infektionen, gynäkologische Eingriffe und hormonelle Therapien verbunden.


Kreatin in Schwangerschaft und Wochenbett

Die Bedeutung von Kreatin steigt in diesen Lebensphasen noch einmal deutlich an:

Schwangerschaft: 

  • Die Plazenta ist ein hoch energiereiches Organ. Kreatin unterstützt hier die Energieversorgung, das Wachstum des Babys und die Stabilität der mütterlichen Reserven.

Geburt: 

  • Eine Geburt gleicht in ihrer Anstrengung einem Marathon. Kreatin stellt kurzfristig Energie bereit und kann die Erholung nach den Wehen erleichtern.

Wochenbett und Stillzeit: 

  • Heilung, Rückbildung und Milchproduktion sind energieintensive Prozesse. Kreatin hilft den Zellen, effizient zu arbeiten und wirkt zugleich antioxidativ. Viele Frauen berichten zudem von mehr mentaler Klarheit und weniger Müdigkeit bzw. Erschöpfung bei ausreichender Versorgung.


Praktische Umsetzung

Empfohlene Mengen

Die in Studien ermittelte Schwelle von 13 mg/kg Körpergewicht pro Tag entspricht bei einer Frau mit 68 kg etwa 900 mg Kreatin aus der Nahrung. Praktisch bedeutet das:

  • ca. 230–280 g Fleisch oder Fisch pro Tag decken diesen Bedarf.

Lebensmittelquellen (Kreatingehalt pro 100 g, gegart)

  • Rindfleisch: ~1,4–1,6 g
  • Schweinefleisch: ~1,4–1,6 g
  • Lachs: ~1,4–1,6 g
  • Thunfisch: ~1,2–1,4 g
  • Huhn: ~1,0–1,2 g
  • Kabeljau: ~0,9 g
  • Austern: ~0,7 g
  • Milch: ~0,01 g pro 100 ml
  • Eier: ~0,02 g pro Stück

Alltagsbeispiele

  • Ein Rindersteak (150 g) liefert etwa 2 g Kreatin.
  • Eine Portion Lachs (200 g) enthält ca. 3 g Kreatin.
  • Eine Hühnerbrust (150 g) bringt rund 1,5 g Kreatin.

In vielen Fällen kann eine Supplementierung zusätzlich sinnvoll sein (z. B. 3–5 g Kreatin-Monohydrat täglich).

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