Durchtrainierte Sportler mit erfrischender, zuckerfreier Limonade an ihren Lippen können doch nicht lügen? Wer auf die Ernährung achtet, findet so gut wie jedes Produkt im Supermarkt mittlerweile in der “Light” oder „Zero“ Variante, die keinen Zucker enthält. Sie soll angeblich einen gesunden Lebensstil unterstützen, doch werden jene Stimmen immer lauter, die behaupten, dass Süßstoff und andere Süßungsmittel ungesund seien. Was ist dran? Wie wirken die Zuckeralternativen und wo sind sie zu finden? Genau das möchten wir uns in diesem Beitrag genauer ansehen.
Was sind Süßungsmittel und wozu gibt es sie?
Süßungsmittel ist ein Überbegriff für natürliche, aber oft auch künstlich erzeugte, chemische Verbindungen, die als Alternative zu herkömmlichen Zucker in Lebensmitteln eingesetzt werden können.
“Bei Süßungsmitteln gilt es grundsätzlich zwischen Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen zu unterscheiden”
Ursprünglich wurden Süßstoffe als Zuckerersatz in Lebensmitteln eingesetzt, um eine Alternative für Diabetiker und in Diät befindlicher Menschen zu bieten. Die geringen Energiewerte und der Trend des „healthy lifestyles“ der vergangenen Jahre, hat den Einsatz von künstlichen Süßmachern in Lebensmitteln mehr und mehr gefördert.
Von den Süßstoffen unterscheidet man noch die sogenannten Zuckeraustauschstoffe. Diese werden meist aus Pflanzen gewonnen und weisen eine ähnliche chemische Struktur wie Kohlehydrate auf. Sie haben in der Regel eine geringere Süßkraft als herkömmlicher Zucker, aber auch einen geringeren Energiewert als dieser.
Wie du Süßstoffe in Lebensmitteln erkennst
Da Süßstoffe aus rechtlicher Sicht den Zusatzstoffen in Lebensmitteln zuzuordnen sind, müssen diese gemäß EU-Verordnung auch auf der Produktverpackung als solche gekennzeichnet sein. Aktuell sind von der EU insgesamt elf Süßstoffe und acht Zuckeraustauschstoffe zugelassen, die wir in der folgenden Liste zusammengefasst haben.
Diese Süßungsmittel sind laut EU zugelassen und mit der jeweiligen E-Nummer auf den Produktverpackungen zu kennzeichnen.
Diese Süßungsmittel sind laut EU zugelassen und mit der jeweiligen E-Nummer auf den Produktverpackungen zu kennzeichnen.
* ADI (Acceptable Daily Intake) entspricht der täglich akzeptablen Aufnahmemenge
Der ADI-Wert für Süßstoffe – unbedenklich aber bitte nicht zu viel?
Als Alternative zu Zucker sollen Süßstoffe die Kcal-Zufuhr reduzieren und das Risiko für Karies senken, doch sind sie auch wirklich gesünder? Während für Zuckeraustauschstoffe kein ADI-Wert definiert wurde, hat man bei den Süßstoffen durchaus seitens der EU welche definiert. Das alleine lässt anmuten, dass die Stoffe vielleicht doch nicht so unbedenklich für den Körper sind, selbst wenn sie nicht direkt schaden. Wenn du dein allgemeines Wohlbefinden durch Ernährung unterstützen möchtest, könnten dir Süßstoffe dabei im Wege stehen.
Süßstoff oder Zucker – welche Wirkung haben sie auf deinen Körper?
Mit der Entscheidung sich gesünder zu ernähren, geht gleichzeitig der erhöhte Konsum von Süßungsmitteln einher. Das liegt speziell daran, dass viele Menschen nicht auf den süßlichen Geschmack verzichten möchten. Wo liegen die Vor- und Nachteile und was ist nun gesünder: Süßstoff oder Zucker?
Weniger Karies, weniger Kalorien durch Süßstoffe
Kohlenhydrate sind grundsätzlich ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Ernährung und werden für den Stoffwechsel benötigt. Ihre Basis bilden Zuckermoleküle, die in unterschiedlicher Form auftreten können.
Der größte Vorteil von Süßstoff liegt klar auf der Hand, er hat nahezu keine Kalorien, während Zucker mit knapp 4 kcal/g zu Buche schlägt. Auch deine Beißer sind dir für jedes gesparte Gramm Zucker dankbar, denn er begünstigt die Bildung von Karies. Besser für die Zähne und begünstigte Gewichtsreduktion – wo ist dann der Haken?
Die Nachteile von Süßstoff
Eines vorweg, die Studien zu nachteiligen Auswirkungen von Süßstoffen sind jung und stehen häufig in der Kritik, zu kleine Kontrollgruppen heranzuziehen. Auch basieren die meisten der Untersuchungen auf Tierversuchen, bei denen von Kritikern häufig eine verhältnismäßig zu hohe Dosis unterstellt wird.
Dennoch ist die Liste an vermuteten Nebenwirkungen durch Süßstoffe beachtlich. So sollen sie eine Begünstigung von Diabetes-Typ 2 bewirken, bei der der Blutzuckerspiegel nicht durch das körpereigene Hormon Insulin reguliert werden kann. Zusammenhänge mit erhöhtem Krebsrisiko, werden ebenfalls untersucht.
Eine Veränderung der Darmflora wurde beispielsweise bereits in Tierversuchen beobachtet. Diese kann indirekt auch durch veränderte Nahrungsaufnahme auftreten, was wiederum mit einer appetitsteigernden Wirkung von Süßstoffen in Verbindung stehen könnte. Appetitsteigernd heißt wiederum, dass trotz des Verzichts auf Zucker eine Gewichtssteigerung möglich ist, wenn nicht bewusst auf die Qualität der erhöhten Nahrungszufuhr geachtet wird.
Stärkerer Geschmack – aber weniger schmecken
In unserer Tabelle von oben hast du sicher schon die Spalte mit dem Titel “Süßkraft” entdeckt – was sagt sie aus? Die Süßkraft gibt an, um wie viel stärker der Süßstoff süßt, als es herkömmlicher Zucker tut. Bei den meisten Stoffen liegen die Werte im drei- bis fünfstelligen Bereich.
“Wer häufig Süßstoff konsumiert, kann den Geschmack von Naturbelassenem kaum noch wahrnehmen”
Starke Süße allein ist ja noch nichts Verwerfliches, doch hat sie zur Folge, dass man sich an sie gewöhnt. Wer häufig Süßstoffe konsumiert, kann den Geschmack von Naturbelassenem kaum noch wahrnehmen. Das führt dazu, dass natürliche Süße wie sie beispielsweise in Obst vorkommt, kaum noch schmeckt, weshalb beim Konsum oft nur noch zu den künstlich gesüßten Produkten gegriffen wird.
Man könnte hier fast von einer Abhängigkeit sprechen, denn der Rest scheint nicht mehr zu schmecken. Wenn du über einen kurzen Zeitraum jedoch ganz auf Süßstoffe verzichtest, wirst du sehr rasch merken, wie dein Geschmackssinn wiederkehrt.
Selbst wenn viele dieser Untersuchungen noch nicht eindeutig belegt wurden, solltest du bei einer bewussten Ernährung darauf achten künstliche Zusatzstoffe zu meiden oder gänzlich darauf zu verzichten. Du fragst dich, ob es auch natürliche und gesunde Alternativen zu Zucker und Süßstoff gibt?
Gibt es sie, die natürliche Zuckeralternative?
Ein klares „Ja“ dazu von unserer Seite. Es gibt zahlreiche, natürliche Alternativen zu Zucker, die nicht aus dem Labor stammen und einer eigenen E-Nummer bedürfen. Um Süße ohne Zucker in deine Rezepte zu bekommen, kannst du folgende Zutaten nutzen:
Je nach Geschmack und Anwendungsfall hast du jede Menge Optionen, um dir den Tag zu versüßen. Wer so wie wir auf BIO setzt, muss Wege finden sich den Tag zu versüßen, ohne künstliche Zusatzstoffe zu konsumieren. Die BIO-Zertifizierung gemäß EU-Öko-Verordnung setzt übrigens den Verzicht auf Süßstoffe voraus. Damit kannst du dich bei deinem Einkauf gut orientieren, wo du zugreifen kannst und wovon du doch lieber die Finger lässt.
Lieber ein gesundes süßes Leben als ein künstlich kalorienarmes
Keine Frage, nicht alles an Süßstoffen ist negativ und der Grundgedanke ist mit Sicherheit kein schlechter. Wenn du aber Süße nicht nur gesund, sondern auch geschmacklich authentisch in deine Ernährung einbringen möchtest, solltest du Süßstoffe meiden. Zu unklar sind die langfristigen Auswirkungen auf deinen Körper, dem du zurecht einen hohen Stellenwert gibst – sonst wärst du schließlich nicht in unserem Blog gelandet. Schieb „künstlich“ beiseite und versüß dir das Leben auf eine natürliche Weise.
Coverbild: Maxmann